Hermann Ieland

Tanzen auf Teide – Teneriffa 2024
Nach einer wunderbaren Woche auf Lanzarote bin ich mit Canary Airline, einer kleinen lokalen Fluglinie, von Lanzarote nach Teneriffa geflogen. Ich hatte seit meinem Besuch auf Fuerteventura schon irgendwie die Idee, diese Insel besuchen zu müssen. Ich hatte nochmal All Inclusive gewählt, auch wenn ich eigentlich schon in der 1. Woche genug Essen und Alkohol hatte. Mit dem 2. Hotel war ich unzufrieden. Das Essen und der Service waren schlechter, als bei diesem auf Lanzarote. Die Cocktails ungenießbar. Ich fragte mich, ob das System hat. Für den wirklich hohen Preis, war das Preis-Leistungsverhältnis wirklich unpassend.
Schon bei Ankunft auf dem kleineren Nordflughafen war ich erstaunt, wie verbaut diese Insel ist. Sehr viele Straßen, viel Verkehr, viele Wohnbunker. Der erste Eindruck von der Busfahrt war daher bescheiden, aber ich dachte, warte ich mal ab. Leider stellte sich über meinen einwöchigen Aufenthalt heraus, dass die Insel noch tourisitischer ist als Lanzarote. Es sind wirklich extrem, wieviele Touristen dort unterwegs sind und viel entsprechende Infrastruktur vorhanden. Das Wetter auf Teneriffa ist sehr wechselhaft. Im Nationalpark ist es meist gut, rund herum kann es schnell zuziehen und dann auch schnell wieder sonnig werden.
An den nächsten Tagen machte ich mich dann mit Mietwagen auf die Insel zu erkunden. Am ersten Tag bemerkte ich, dass der Reifen des 1. Mietwagen so stark beschädigt war, dass ich den Wagen tauschen musste. Ich hatte teils wirklich Bedenken, dass mir das Ding platzt. Die Geräuschentwicklung vom Reifen war sehr laut. Die Fahrt durch die Insel war dann eher enüchternd. In den Seitenstraßen teilweise dreckig und vermüllt mit vielen Bauruinen. Der Flair der Städte ist eher gewöhnlich bis hässlich. Das in Verbindung mit der sehr dunklen Gesteinslandschaft lässt die Insel sehr trist und verbaut aussehen. Die ganze Insel ist mit Straßen überzogen.
Die einzige Ausnahme ist der Norden der Insel und der Teide Nationalpark. Im Nationalpark war ich zweimal. Die Landschaft und die Fauna sind eher langweilig und eintönig.
Dieser Ausflug ist eigentlich das einzig wirklich Sehenwerte in der Insel, wenn man sich nicht für Zoos oder Wassertiere interessiert. Man fährt 3-4 Stunden durch den Nationalpark und die Landschaft ist sehr beeindruckend. Man durchquert praktisch durch einen riesigen Vulkankrater. Man hat ein tolles Flair mit toller Natur und tollen Aussichten mit Licht und Schattenspielen. Auf dem Weg entlang der Steilküste steht man über den Wolken und blickt auf ein Wolkenmeer und eben auf den Vulkan. Das ist eine besondere Stimmung. Man bekommt ein Gefühl der Weite. Die Art der Natur ändert sich schnell. Leider sind dort natürlich auch viele Touristen unterwegs. Der Blick auf den Teide ist allgegenwärtig. An den Nationalparkt grenzt das europäische Teide-Observatorium an. Nachts ist dort der Sternenhimmel sehr klar. Ich mag Observatorien. Das ist irgendwie so eine besondere Stimmung. Sehr rau, aber sehr markant ist der Norden der Insel. Ich war einen Tag unterwegs im Anaga Gebirge im Norden. Das ist wirklich eine sehr spektakuläre Gegend in der man gut wandern kann.
Was bleibt zu sagen? Je mehr ich sehe, desto weniger imposant wirken neue Eindrücke. Ich mag besondere Ort, wie eben das Teide-Observatorium. Mich schrecken Touristenmassen immer mehr ab. Ich frage mich immer, warum man Orte mit echt tollen Potenzial verkommen lassen kann. Auf Teneriffa ist mir das wirklich bewusst geworden, mit wie wenig Gefühl für Sauberkeit, Ordnung und Ästhetik viele Menschen unterwegs sind. Als ein Mensch, der daran glaub, dass die Umgebung die Psyche des Menschen beeinflusst, bedaure ich das sehr. Und ich finde es wirklich dramatisch wie dreist und unverschämt Menschen das Geld in Hotels für Schlecht- und Minderleistung rausgezogen wird.

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