ich war im Herbst zum dritten Mal für zwei Wochen auf den Kanaren. Nach Fuerteventura und Gran Canaria wollte ich dieses Jahr zuerst Lanzarote und gleich danach Teneriffa besuchen.
Mit Czech Air ging es von Frankfurt aus los, aber der Hinflug hatte drei Stunden Verspätung. Ich hatte mich für ein All-inclusive-Hotel entschieden, obwohl ich auch einige Ausflüge machen wollte.
Die Orte auf Lanzarote wie Playa Blanca, Puerto del Carmen oder Arrecife sind typische Touristenorte mit vielen Läden, Restaurants und Freizeitangeboten. Arrecife hatte ich mir interessanter vorgestellt, aber ich bin einfach nur durchgefahren, weil es mir nicht sehenswert erschien.
Aber die Atmosphäre in den kleinen Orten und auf der Insel ist beeindruckend. Die Landschaft ist abwechslungsreich, mit Fels- und Mondlandschaften. Bei Sonnenschein ist der Kontrast zwischen Meer, rotbrauner Landschaft und Himmel grandios. Man kann die vulkanischen Formationen gut erkennen und sich vorstellen, wie das Gestein einmal flüssig war. Die Insel ist rau, sowohl an den Stränden als auch im Landesinneren. Besonders faszinierend ist der Nationalpark Timanfaya und seine Landschaft. Auf dem Gipfel gibt es ein Besucherzentrum, an den Montanas del Fuego, und mit der Kraterglut wird gegrillt. Von dort aus fahren Busse in den Nationalpark. Von dort aus hat man tolle Ausblicke und kann nachempfinden, wie es gewesen sein muss, als das Gestein flüssig war. Ich habe noch nie einen aktiven Vulkan so nah gesehen. Auch die anderen Gebiete im Landesinneren sind sehr beeindruckend, da die Landschaften sehr markant sind. Besonders toll sind die Jameos del Agua, ein Tunnel aus Lava mit einem See darin. So etwas habe ich noch nie gesehen. Inmitten der kargen Landschaft gibt es eine Schlucht mit Palmen, einem Café und Pools/Seen. Wer sich für Geologie interessiert, kann hier viel über Vulkanismus lernen. Der Ort wurde von César Manrique entworfen.
Vom Aussichtspunkt Mirador del Río hat man einen schönen Ausblick auf das Gebäude. Obwohl ich nichts von Architektur verstehe, war es sehr beeindruckend. Auch Teguise und die Strände von Los Hervideros haben mir sehr gut gefallen.
Von den Touri-Zielen habe ich mich ferngehalten. Wenn ich nicht unterwegs war, habe ich die Tage am Pool verbracht, gelesen und Italienisch gelernt. Wieder einmal habe ich gemerkt, dass mir All-Inclusive nicht guttut. Zu all dem leckeren Essen konnte ich selten nein sagen und auch die Cocktails waren sehr lecker. Trotzdem ging es mir nach der Woche nicht so gut, zu viel Alkohol und zu viel Essen. Aber mir hat es auf Lanzarote sehr gut gefallen, vor allem am Abend. Das Zusammenspiel von Einheimischen, Abendstimmung und tollen Landschaften waren sehr einprägsam, besonders an der Playa de Famara.
Ich mag keine touristischen Orte, weil sie mich belasten. Ich genieße lieber die Natur. Das bringt einen weiter. All-inclusive ist nicht gut für mich, länger als drei Tage. Mal sehen, wann ich das verstanden habe. Wenn man an großen Vulkanen vorbeifährt oder auf ihnen steht, kommt man sich sehr klein vor. Abendstimmungen und weite Landschaften mag ich. Küstenflair mag ich, aber Inseln beengen mich. Ich kann mir nicht vorstellen, dauerhaft auf einer Insel zu leben. Ich brauche das Gefühl, jederzeit mit dem Auto irgendwohin fahren zu können.